Jubiläum: 10 Jahre Berufsfeuerwehrtag

Meldung vom

Bereits zum 10. Mal fand der Berufsfeuerwehrtag für die Jugendlichen der Feuerwehr im Stadtgebiet Rheinbach statt.

Auch damalige Jugendliche waren mit dabei. Allerdings dieses Mal als Betreuer

Nachwuchs schlüpft in die Rolle der Aktiven

Jubiläum wurde am Wochenende vom 27.08.–28.08.2016 gefeiert: Bereits zum zehnten Mal veranstaltete die Feuerwehr Rheinbach einen sogenannten "Berufsfeuerwehrtag". 24 Stunden lang hatten die Sprösslinge das Zepter in der Hand und entscheiden wer, wo mit welchem Fahrzeug was zu tun hat.

2006 hatte Axel Sermann diesen Tag probeweise für die Jugendfeuerwehr der Kernstadt eingeführt. Ein Jahr drauf waren dann Jugendliche aus allen Rheinbacher Ortsteilen mit dabei. Auch Corinna Oltmanns (LG Wormersdorf) und Dennis Kreuser (LZ Rheinbach) sind Kinder der ersten Stunde. Sie waren am vergangenen Wochenende als Betreuer bei der zehnten Veranstaltung mit dabei.

Wehrleiter Laurenz Kreuser eröffnete zusammen mit Bürgermeister Stefan Raetz und Vizelandrätin Silke Josten-Schneider die Veranstaltung in der Fahrzeughalle. Alle lobten das Engagement der Jugendlichen und hoffen, dass sie lange am Ball bleiben, so wie ihre heutigen Betreuer.

Ein Organisationsteam um Sebastian Holewa und Jasmin Schöbel (beide LZ Rheinbach) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, spannende und abwechslungsreiche Einsätze für die Sprösslinge auf die Beine zu stellen.

Eine Stunde nach "Dienstbeginn" dann der erste Alarm gegen 11:00 Uhr: Ein brennender Mülleimer an einem Feldweg nahe dem Wasserwerk wurde von einem benachbarten Bauern gesichtet. Das LF 10 rückte aus und bekämpfte den Brand zügig. Zeitgleich ein Fehleinsatz an der Minigolfanlage im Freizeitpark für das LF 20.

Gegen Mittag dann die Meldung eines brennenden PKWs auf dem Bauhof: Löschzugalarm für die Nachwuchsretter. Zwischendurch wechselte die Besatzung immer wieder durch. Einige auf den Löschfahrzeugen, zwei Kameraden auf der "Leitstelle". Die Jugendfeuerwehrmitglieder hatten ein eigenes Computerprogramm, mit dem sie den Anruf aufnehmen und ausdrucken konnten.

Zum Mittagessen gab es selbstgemachte Burger und Salat. In dieser Pause wurde aufgrund der heißen Temperaturen auch ein Planschbecken zum Abkühlen beschafft. Doch nach der Abkühlung ging es direkt weiter:
"Kommen Sie schnell! Hier ist ein Auto gegen eine Laterne gefahren und da sitzt noch eine Frau drinne!" ertönte es aus dem Hörer. Die Anruferin wurde beruhigt und der Löschzug machte sich auf zu den Heerstraßenbenden, in das Rheinbacher Industriegebiet. Die junge Fahrerin (Lisa Hoffmann / DRK Rheinbach) hatte Pokémons gejagt und war dabei von der Straße abgekommen. Sie saß in ihrem Auto, äußerte starke Schmerzen im Rücken und den Beinen. Fachmännisch wurde sie von den jungen Rettern der Malteser Jugend aus Meckenheim versorgt. In Absprache mit den beiden Gruppenführern wurde sich darauf geeinigt, dass die junge Dame patientenorientiert gerettet werden sollte. Dazu wurde das vorgeschnittene Dach weggeklappt und die Patientin mit professionellem Gerät gerettet.
Nach ein wenig Pause ging es dann zum Drehleiterfahren und Wasserspielen in das Industriegebiet "Boschstraße".

Gegen Abend und einer beseitigten Ölspur hieß es plötzlich: "Folgeeinsatz: Wasemer Turm, Himmeroder Wall, droht Person zu springen. Rettungsdienst vor Ort."

Der Rettungstransportwagen und das Notarzteinsatzfahrzeug (beides von der MHD-Jugend besetzt) versuchten ein Gespräch mit der Person am Geländer aufzubauen. Diese rückte irgendwann einmal damit raus, dass die Hochzeit am heutigen Tage nicht stattgefunden habe und wollte keine Hilfe annehmen. Die nachgeforderte Feuerwehr baute einen Sprungretter auf, in den die Puppe letztendlich stürzte.

Großalarm dann kurz vor Mitternacht. Kinder hatten alleine versucht Essen zu kochen, das dabei in Brand geraten war. Der Rauchmelder hatte ausgelöst. Als der Löschzug anrückte gab es ein völliges anderes Bild, als im Telefonat geschildert: es handelte sich nicht nur um einen ausgelösten Rauchmelder, sondern um einen Großbrand. Insgesamt fünf Kinder (gespielt und geschminkt von der DRK-Jugend) wurden vermisst. Rauch zog aus den Fenstern. Ein Junge stand schreiend am Fenster. Die Trupps wurden ausgerüstet, Schläuche verlegt. Mit der Drehleiter wurde der junge Mann am Fenster gerettet. Hand in Hand ging es wie bei den Großen: Die Verletzten wurde von der Feuerwehr an den Rettungsdienst übergeben und dort versorgt und betreut. "Die haben das so echt gespielt, ich hab teilweise gedacht, dem Jungen geht es echt nicht gut", sagte Christian von der Jugend des Löschzug Rheinbach. Auf Kommando fingen die 12- bis 17-Jährigen teilweise an zu weinen und spielten ihre Verletzungen realitätsgetreu nach.

Nachts gab es dann neben einem Gefahrguteinsatz, bei dem eine unbekannte Flüssigkeit aus einem Tank lief, auch noch einen Mittelbrand: Palletten hatten auf einem Feld Feuer gefangen.
Zum Abschluss dann noch ein sogenannter "PTUER"-Einsatz. Der Rettungsdienst wollte zu einem Patienten, allerdings war die Türe verschlossen und der Betroffene selber konnte nicht mehr öffnen. Die nachgeforderte Jugendfeuerwehr konnte dann mit einem sogenannten Ziehfix das Übungsschloss knacken und so der Malteser-Jugend Zugang schaffen.

An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön allen, die unseren Nachwuchskräften ein so spannendes Wochenende bescherrt haben!
Danke an die Rettungswache Rheinbach für die Bereitstellung eines RTW, an das Deutsche Rote Kreuz in Rheinbach für die Bereitstellung der Unterkunft, das realistische Schminken und Schauspielern sowie der Malteser-Jugend Meckenheim und Oliver Fischer für die Bereitstellung der Übungsautos. Danke auch an die Wehrleitung für die unkomplizierte Zusammenarbeit und die diversen Nutzungsmöglichkeiten.

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