Ereignisreich: der 11. Rheinbacher Berufsfeuerwehrtag

Meldung vom

Vom 30. September bis 1. Oktober 2017 fand der 11. Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr der Stadt Rheinbach statt. Wieder einmal versammelten sich die 16- bis 17-jährigen Floriansjünger für 24 Stunden auf der Feuerwache im Brucknerweg.

Vom 30. September bis 1. Oktober 2017 fand der 11. Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr der Stadt Rheinbach statt. Die Jugendlichen aus Rheinbach und Umgebung organisierten dabei eigenständig einen 24-stündigen Einsatzbetrieb. Insgesamt 19 Jugendliche verteilten sich auf zwei Löschgruppenfahrzeuge und einen Einsatzleitwagen. Dazu versammelten sich am Samstagmorgen alle um 10:00 Uhr auf der Rheinbacher Feuerwache. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Brötchen und Rührei fand die offizielle Begrüßung durch Wehrleiter Laurenz Kreuser statt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 11. Berufsfeuerwehrtags.

Kurz darauf folgte auch schon die erste Alarmierung: Hubert, der Hobbygärtner meldete ausgelaufene Chemikalien in seinem Schrebergarten.

Zwei Teilnehmer des Berufsfeuerwehrtags bei der ABC-Übung.

Nachdem die Chemikalien unter Atemschutz und Chemikalienschutzanzug erfolgreich beseitigt worden waren, fand eine einstündige Theorieeinheit zum Thema Technische Hilfeleistung statt. Gegen 14:45 Uhr meldete sich auf der Leitstelle Herr Zaziki, der bei einem Spaziergang in der Nähe der Tomburg seine Frau aus den Augen verloren hatte. Mithilfe der Rettungspunkte gelang es den jungen Einsatzkräften, seine geliebte Frau wieder zu finden. Zur Belohnung gab es für alle selbst gebackenes, süßes Gebäck und heiße Getränke.

Doch wie das im wahren Leben so ist, war den Einsatzkräften keine allzu lange Pause gegönnt: zwei Störenfriede trieben am Fluss am Rande von Ramershoven ihr Unwesen. Eine dreiköpfige Familie war gerade dabei, ihre Enten von einer Brücke aus schwimmen zu lassen, als die aufmüpfigen Frauen die Familie mit ihrem Gegröle und frechen Aussagen belästigten, wodurch natürlich auch die Enten vertrieben wurden. Als die beiden Störenfriede nach langem Hin und Her und unter nervtötendem Gejodel endlich aus dem Bach geholt werden konnten, konnte man deutlich die Erleichterung in den Gesichtern der Jugendlichen sehen.

Die zwei Störenfriede im Bach.

Gegen 18:00 Uhr meldete die 95-jährige Frau Müller unbekannte Piepsgeräusche, die wohl aus dem Gebäude gegenüber stammen sollten, bei den Kameraden der „Leitstelle“ in der Feuerwache. Sofort rückten Einsatzkräfte aus, um die Lage abzuklären. Beim Eintreffen der gemeldeten Adresse wartete Frau Müller bereits aufgeregt vor dem Gebäude, doch waren keine Geräusche zu hören und einem Geländerundgang zufolge konnte keine Gefahr erkannt werden. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der guten Frau Müller die Batterien ihrer Hörgeräte leer gegangen waren und dadurch die unbekannten Piepsgeräusche verursacht wurden. Somit konnte auch nur Frau Müller diese Geräusche hören.

Zum anschließenden Abendessen zauberte das Küchenteam leckere Burger mit Pommes. Um 21:07 Uhr bekam die „Leitstelle“ einen hysterischen Anruf von Bäuerin Hildegard, die ihren geliebten Bauer Wilfried als vermisst meldete. Eigentlich wollte er schon vor zwei Stunden zu Hause sein, da die Getreidebauern gemeinsam ihren zehnjährigen Hochzeitstag feiern wollten. Bäuerin Hildegard vermutete, dass ihr Mann in einem Getreideberg im Lager versunken oder unter einen Traktor geraten sei, selbst konnte sie ihn jedoch nicht finden. An dem Getreidelager angekommen, trafen die Jugendlichen Einsatzkräfte auf die hysterische und verwirrte Bäuerin, der zur Beruhigung eine Einsatzkraft zur Seite gestellt wurde. Bauer Wilfried wurde tatsächlich bewusstlos und verschüttet in einem Getreideberg entdeckt und mithilfe von Steckleiterteilen, die auf das Getreide gelegt wurden, gerettet. Durch die Leitern wurde das Gewicht der Einsatzkräfte besser verteilt, und sie sanken bei der Rettung von Bauer Wilfried nicht so tief in das Getreide ein. So konnten sie Wilfried ganz einfach über das sogenannte Spineboard heruntergleiten lassen, wo ihn der Rettungsdienst zur weiteren Betreuung entgegennahm. Bis auf den Schock waren Bäuerin Hildegard und ihr lieber Bauer Wilfried wohl auf.

Wieder auf der Feuerwehrwache angekommen, fielen den Ersten schon die Augen zu. Doch daraus wurde leider nur ein kleiner Power-Nap, denn schon kurze Zeit später kam der nächste Einsatz rein: Herr Schmitz schaffte es nicht alleine, seinem unter einem Container eingeklemmten Kollegen herauszuhelfen und entschied sich dafür, die Feuerwehr zu Hilfe zu rufen. Am Einsatzort angekommen, erkundeten die beiden Löschgruppenführer, wie bei jedem Einsatz, zunächst die Lage und fanden sehr schnell die in Gefahr schwebende Person unter dem Container. Anschließend teilten sie jeweils ihre Erkenntnisse ihrer Gruppe mit und kommunizierten das weitere Verfahren an die einzelnen Trupps. Der Einsatzleiter beschloss, die Person durch Anheben des Containers mithilfe von Hebekissen, die mit Druckluft aufgeblasen werden, zu befreien. Der Bauarbeiter hatte Glück im Unglück, denn bis auf ein paar Knochenbrüche musste der Mann keine schlimmeren Verletzungen erleiden.

Nach dem zweieinhalb-stündigen Einsatz waren die jungen Einsatzkräfte froh, als sie die Stiefel und Klamotten wieder für eine kurze Zeit ablegen und die Füße hochlegen konnten. Zur Stärkung gab es Rohkost. Als um 4:17 Uhr der Gong für den nächsten Einsatz ertönte, dauerte es, bis sich die müden Jugendlichen die Feuerwehrklamotten angezogen und sich auf die Autos verteilt hatten.

Das Einsatzszenario Gebäudebrand.

Gemeldet wurde ein Gebäudebrand mit einer vermissten Person. Für den Angriffstrupp war dies das Stichwort, sich mit Pressluftatmern auszurüsten. Der Einsatz verlief gut, bis per Funk das Notfallkommando „Mayday! Mayday! Mayday!“ vom Angriffstruppführer kam. Sein Kamerad war bei der Suche nach der vermissten Person in dem brennenden Gebäude selbst zum „Opfer“ geworden. Der Gruppenführer handelte sofort und schickte den Sicherungstrupp zur Rettung hinterher. Nachdem die Kameraden die vermisste Person aus dem brennenden Gebäude gerettet hatten und der Brand gelöscht war, ging es zurück auf die Feuerwache, wo sich einige Jugendliche wieder der Augenpflege widmeten. Nur die Leitstellenbesatzung musste wach bleiben, um im Falle eines Notrufes schnell handeln zu können.

Als um 5:58 Uhr jedoch das Telefon klingelte, wusste die Leitstelle auch nicht mehr weiter: Herr Fischer rief an, weil ihm sein Goldfisch in der Badewanne ertrunken sei. Die Jugendlichen versuchten den aufgelösten Mann per Telefon zu beruhigen, jedoch ohne Erfolg, und entschlossen sich dann, den Vorfall an die Polizei zu übergeben. Bevor das Küchenteam wieder ein reichhaltiges und leckeres Frühstück servierte, wurden die Jugendlichen noch einmal gefordert, denn Herr Murre sorgte sich um seinen Hasen namens „Hasi“, der in 15 Metern Höhe in einem Baum festsaß. Zum Glück konnte Hasi schnell und unverletzt über die Drehleiter gerettet werden.

Mit einem Blick auf die Uhr neigten sich die 24 Stunden schließlich dem Ende zu. Und nachdem gemeinsam die Wache aufgeräumt und die Feuerwehrautos einsatzbereit ins Gerätehaus gestellt wurden, ging es vermutlich für alle geradewegs ins Bett.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sowohl für die Jugendlichen, als auch für die Betreuer, die sich um die Inszenierung der Einsätze gekümmert haben, ein spannender und interessanter, aber auch anstrengender Tag war, bei dem auch der Spaß nicht zu kurz gekommen ist.

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